Rothacher
Im Frühjahr 2016 entschied sich René Rothacher, unter eigenem Namen neue Songs zu schreiben. Jede Woche entstand ein kompletter Titel, der soweit vertont wurde, dass sich potentielle Mitmusiker gleich ein konkretes Bild davon machen konnten. Er setzte sich das Ziel, alle Instrumente selber zu spielen. Entstanden sind ehrliche Lieder, welche in zeitloser Stilistik viele Wendepunkte in seinem Leben, aber auch sozialkritische Themen dokumentieren. Die Stücke sind leichter geworden, die Texte weniger angestrengt. Nach einigen Jahren, in denen es ihm leichter fiel, Songs an „schweren Tagen“ zu schreiben, fand er den Zugang zu der Kreativität, welche von der Schönheit des Lebens inspiriert ist.

Der Anfang
1979 in einer Bauernfamilie geboren, wurde René Rothacher die Musik in die Wiege gelegt. Er spielte mit 7 Jahren Trompete in der Familienband und stand als Solist auf der Bühne. Mit 10 Jahren schenkte er sein Herz einer alten E-Gitarre. Von nun an war die Familienband uninteressant und seine Leidenschaft gehörte den Songs von Dire Straits, Jethro Tull, Deep Purple oder Pearl Jam.

Die Jugendjahre
Während der Lehre zum Sanitärmonteur wich das aktive Musizieren in den Hintergrund und René pflegte das Gitarrenspiel weiter autodidaktisch im stillen Kämmerlein. Zwischendurch spielte und sang er als Frontman der Band „Three Real Minutes“. Parallel dazu stieg die Lust, sich am Schlagzeug zu verbessern. Mit der ReVox Bandmaschine seines Vaters entstanden erste Solo Aufnahmen, welche mit Overdubs und Schlagzeug Tracks angereichert wurden. René entschied sich, Musiker zu werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Berufslehre, bereitete er sich, neben der Teilzeitarbeit, zwei Jahre lang für das Musikstudium vor, und bestand das Aufnahmeverfahren der Los Angeles Music Academy. Dies war allerdings erst der Anfang der Ausbildung. Im Jahr 2000 absolvierte er erfolgreich die Aufnahmeprüfung für einen Studienplatz an der Jazz Abteilung der Musikhochschule Basel.

Der Musik Student
An der Musikhochschule brachte ihm Lehrer Michael Jeup, im Grundstudium die traditionelle Jazzgitarre näher. Im Verlauf des Studiums waren es die Lyriker auf dem Instrument wie Bill Frisell, sein späterer Lehrer Wolfgang Muthspiel, oder John Scofield, welche ihm die Augen öffneten, und ihm zeigten, Improvisation nicht als eine virtuose Aneinanderreihung von Tönen, sondern als den Song unterstützende Melodien zu verstehen. Zur selben Zeit spielte René in verschiedenen Bands, deren Formationen und Stilrichtungen immer wieder mal änderten. Am prägendsten war die Zeit mit Mercedes Funk, Soundic, dem Elodie Lauton Quintett, Grand Bazaar, Natacha, der Manu Hartmann Bluesband, V8, oder Galacteve. 2005, während dem letzten Studienjahr, schloss René sich der von Roman Roth gegründeten R-tist Music School als Gitarrenlehrer an. Roman zog 2013 nach London, um bei Simply Red als Schlagzeuger zu spielen und die Schule ging in René’s Hände über. Sie hat aktuell rund 20 Gitarren und Bass Schüler.

Der Musiker & Friends
Noch während des Studiums entfachte in René der Traum einer Solo CD, nur mit Gitarren gespielt. Er arrangierte Songs von Brad Mehldau, Radio Head, Peter Gabriel und Eigenkompositionen, unterstützt von der Loopstation und produzierte „Mindamp“ mit zehn spannenden Interpretationen, was ihm lobende Worte im Jazz ‚n‘ More einbrachte.
René bekam von Sänger und Gitarrist Reto Burrell das Angebot seiner Band beizutreten. Insbesondere eine Reihe von Duo Konzerten werden ihm als beste Konzerterlebnisse in Erinnerung bleiben. Burrell zählt für René auch heute noch zu den herausragendsten Sängern des Landes. Er war es auch, der René bei Trauffer einschleuste. Seither und bis heute spielt er als Sub-Gitarrist bei Trauffer erfolgreich auf allen Bühnen der Schweiz. 2008 gründeten René, Lukas Stocker und Reto Kyburz „Deadwerner“. In DW fand René das perfekte Entfaltungspotential für seine neue Leidenschaft, das Singen. Zudem hatte er alle Freiheiten, sich auf der Gitarre auszutoben. Der Grunge wurde wiederbelebt, und gepaart mit Jazz-Skills ergab dies eine interessante Mischung, geprägt von ausgeklügelten Akkordstrukturen. 2010 präsentierten DW das gleichnamige Album und tourten durch Deutschland. 2012 folgte „Monochrome Times“. Es gab eine weitere Tour durch Deutschland und 2013/2014 Konzerte in der Schweiz und in Deutschland. 2014 wurde der Song „Scars And Dried Tears“ von einer Fachjury unter die 12 Favoriten des My Coke Music Wettbewerbs gewählt. Nach einem Unfall von Schlagzeuger Lukas steht die Arbeit von Deadwerner seit 2015 still.
Sowie die musikalische, als auch die freundschaftliche Beziehung zu Bassist Pascal Ujak war schon immer geprägt von stillem Verständnis. 2014 offenbarte René ihm seine Gesangsleidenschaft und mit ihm ein Duo Projekt ins Leben zu rufen, welches sich der Interpretation von Songs unterschiedlicher Stilrichtungen und Dekaden hingibt. Ihr Jazz Background und Pascals freizügiger Umgang mit dem Bass, ermöglicht es ihnen, die Songs mit viel Aktion und Reaktion immer wieder neu zu interpretieren. Die sphärischen und leichtfüssig improvisierten Konzerte ziehen sowohl Jazz, als auch Blues und Rock Enthusiasten in ihren Bann.

Jetzt
Im Herbst 2016 etablierte sich die Idee, als Multiinstrumentalist 12 Songs in einem Album zu veröffentlichen. René verfeinerte entsprechend die Aufnahmen, welche während des Jahres entstanden waren. Im Januar 2017 erhielten die Tracks den letzten Schliff im Spectre Studio in Seattle. Das Indie Label Ambulance Recordings wurde auf Rothacher aufmerksam und wird sein Debüt Album „Quiet Little Place Called The Inside“ am 29. September 2017 veröffentlichen. Die Single „Lonely Man“ stieg am 23. Juni auf Platz 22 bei iTunes ein und der Videoclip dazu schaffte es in die Playlist von Viva und MTV Schweiz. Der Song blieb mehrere Wochen auf Platz 24 der Campus Charts, und erreichte in den ersten zwei Monaten über 30'000 Plays auf Spotify. Am 15. September erschien als zweite Single "League Of Cognition".